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Das Turicum-Lager im Zeichen des neuen Alters

Am Abend des 9. Aprils, dem 6. Tag des altrömischen Festes Ludi Megalenses, tra-fen sich viele Brüder aus Nah und Fern und hielten im Lager Turicum Einzug. Nicht wenige davon wollten an jenem Tag um Einlass in das Lager bitten.
Auch nach der Pensionierung sollte man sich nicht nur um sich selbst kümmern, will man gut gelaunt sein. Foto: leistungsfotografie.ch

Nach einem kleinen Apéro war es dann so weit, der Führer geleitete die Patriarchen, die weiteren Brüder und Schwestern, sowie die Gäste und den Referenten des Abends, Dr. Ludwig Hasler, in die Halle. Dort erwartete die Ankömmlinge erheiternde Musik und ein reich verzierter Saal.

Als alle an ihren Plätzen waren und die Musik verstummte, setzten sich alle und das Lager wurde im Grad der Gastfreundschaft eröffnet.

Danach ging der Haupt-Patriarch, Andi Leutenegger, auf die Bedeutung des ersten Lagergrades ein, wo er die Brüder ermunterte, Gastfreundschaft stets zu achten und auch den Fremden nicht abzuweisen und ihm ebenso Obdach und Hilfe zu gewähren und Speis und Trank zu reichen. Das Gelernte soll in den Alltag einfliessen.

Auf die Vertiefung des ersten Lagergrades hat der Haupt-Patriarch bewusst verzichtet, damit genügen Raum für den Vortrag zur Verfügung stand.

Danach folgte die offizielle Aufnahme der elf Kandidaten in das Lager. Diese traten vor den Stuhl des Haupt-Patriarchen und gelobten es zu halten, wie die Brüder vor ihnen und das Lager und seine Lehre stets in Ehren zu halten. Juwelen wurden ihnen überreicht und sie gingen wieder zu ihren Plätzen.

Dieser Zeremonie folgte die Begrüssungsrede des Hauptpatriarchen. Nachkommend wurde das Protokoll der letzten Sitzung vom 5. Oktober 2023, genehmigt. Darauf folgte die Ehrung der verstorbenen Patriarchen, deren Fortgang in die Ewige Nacht von allen schweigend betrauert wurde.

Nach den Entschuldigungen, den Korrespondenzen und Mitteilungen, folgten die Informationen über die Rechnungsablage, das Budget und die Mitgliederbeiträge.

Nun folgten die Verhandlungen zum Besten des Ordens, welche in Ruhe und Würde vorgetragen wurden.

Im Anschluss folgte der Höhepunkt des Abends: Der Vortrag von Dr. Ludwig Hasler, der den Titel «Guter Laune bleibt, wer sich auch nach der Pensionierung nicht bloss um sich selbst kümmert» trug. Es war ein spannender, tiefgründiger, nachdenklicher, aber auch unerwartet, lustiger Vortrag, der von einer scharfen Beobachtungsgabe und flinker Feder von Seiten des Vortragenden zeugte. Dr. Ludwig Hasler selbst studierte Physik und Philosophie an der Universität Zürich, führt seither ein journalistisches Leben, nämlich in den Gremien der Chefredaktionen des «St. Galler Tagblatt» und der Zürcher «Weltwoche». Er war aber auch als Akademiker tätig, so als Philosoph an den beiden Universitäten Bern, sowie seiner Alma Mater der Universität Zürich. Er ist als freier Publizist seit 2001 unterwegs und arbeitet als Vortragstourist, Hochschuldozent und Kolumnist. Daneben arbeitet er im Publizistischen Ausschuss des CH-Media-Konzerns und in der Gruppe «Digitalisierung» des Wirtschafts-Dachverbandes Economie Suisse.

Auf diesen Vortrag, der so manche Konversation später im Refektorium anregte, folgten die Schlussworte des Haupt-Patriarchen und die Abschlussmelodie.

Die weisen Worte und die Töne der Musik immer noch in den Ohren, folgte ein schweigsamer, würdevoller Gang ins Refektorium, wo uns vom Küchenpersonal eine hervorragende Mahlzeit mit köstlichem Wein aufgetischt wurde. Den neuen Patriarchen, aber auch den Schwestern, Brüdern und Gästen schmeckte es vorzüglich.

 

Interesse und einer Leidenschaft

Die, schon erwähnte, Konversation mit Dr. Hasler wurde im Anschluss mit Interesse und einer Leidenschaft geführt, deren Ende sicherlich bis Mitternacht hätte gehen können, doch musste sie der fortschreitenden Zeit wegen zu einem Abschluss gebracht werden. Es war schade, doch war dies ein eindeutiger Verweis auf den Vortrag; die Zeit schreitet unnachgiebig vorwärts und wir mit ihr.

So lichtete sich der Kreis langsam und die Patriarchen, Brüder und Schwestern, sowie die Gäste gingen in die Dunkelheit hinaus und richteten ihren Schritt heimwärts. Manche jedoch blieben länger und wieder andere gingen ins Restaurant «Weisses Kreuz» um das Gegessene und Gesprochene bei einem Bier oder Stärkerem zu verdauen.

Es war ein durch und durch gelungener Abend, dessen Wirkung bei allen Beteiligten sicherlich noch lange nachhallen wird.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei Dr. Ludwig Hasler für seinen Vortrag bei uns bedanken. Er wurde von uns mit Interesse, «jugendlicher» Neugier und, hoffentlich, «Altersweisheit» aufgenommen.

Den verantwortlichen Brüdern und Schwestern, sowie den Patriarchen möchte ich ebenfalls für die Durchführung und Planung danken.

Auch dem Küchenpersonal möchte ich meine Dankbarkeit aussprechen, uns allen, auch den Gästen, hat es hervorragend geschmeckt und der Service war tadellos.

Der vorliegende Text ist ein Bericht von Kevin Lehner, Schen- kenberg-Loge Nr. 15 in Aarau. Er wurde überarbeitet von Andreas Leutenegger, Haupt-Patriarch Turicum-Lager Nr. 2

Kevin Lehner

Über den Autor

Kevin Lehner ist Mitglied der Schenkenberg-Loge Nr. 15 in Aarau.

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