Von Drei, die auszogen, die Schweiz zu besuchen 

Im April dieses Jahres bekamen die Brüder der Henri-Dunant-Lodge Nr. 25 in Amriswil Besuche aus den Niederlanden von der Flevoland-Lodge Nr. 83. Drei ihreer Brüder – Wim Hijink, Sjoerd Groot und Ab Langereis – hatten sich auf den Weg in die Schweiz gemacht.
Henri-Dunant-Lodge Nr. 25
Die Brüder von der niederländischen Flevoland-Lodge fühlten sich sichtlich wohl in Amriswil. Foto: zvg

Der Termin des Besuchs der Flevoland-Loge war im Herbst 2023 mit Bruder Markus Oettli – einem alten Bekannten und Mitglied der Henri-Dunant-Loge vereinbart worden. Die Reise in die Schweiz erfolgte in drei Etappen mit pädagogischen Elementen.

Die 1. Etappe führte nach Maria Laach. Vor 13’000 Jahren kam es hier zu einem gewaltigen Vulkanausbruch. 6 Kubikmeter Material wurden in die Luft geschleudert, mit katastrophalen Folgen für die Umwelt. Der Rhein wurde durch die herabstürzenden Trümmer vorübergehend gestaut und es entstand der Vulkansee Maria Laach. Im 11. Jahrhundert gründeten die Benediktiner dort die Abtei Maria Laach. Die noch heute genutzte Abteikirche ist eines der schönsten Beispiele romanischer Architektur in Europa. Es ist ein Ort zum Nachdenken.

Die 2. Etappe führte uns nach Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb bei Ulm. Dieses Gebiet ist ein altes Karstgebiet mit vielen Höhlen und unterirdischen Flüssen. Frühe Menschen zogen als Jäger und Sammler in diese Gegend, um in diesen Höhlen zu überwintern. In den Höhlen wurden verschiedene von ihnen hergestellte Gegenstände gefunden, darunter Statuen und Musikinstrumente (wir würden sie heute Blockflöten nennen), mehr als 40’000 Jahre alt sind. Das kleine Museum in Blaubeuren bietet einen Überblick über diese Artefakte und versucht, die Lebensweise dieser frühen Menschen zu rekonstruieren.

Der 3. Tag führte uns nach Amriswil zum Logentreffen. Wir wurden sehr gastfreundlich empfangen. Vieles ist gleich wie in den Niederlanden, doch einige Unterschiede gibt es doch. So trinken sie vor Sitzungsbeginn statt Kaffee einem Glas Wein zum Aperitif. Die Sitzung selbst ist die gleiche strukturiert wie unsere, weist jedoch einige bemerkenswerte Unterschiede auf. So werden beispielsweise keine Anreden und Begrüssungszeichen verwendet, sondern wird gefragt, ob jeder seine Regalie trägt. Es gibt keine roten und blauen Teppiche auf dem Boden und alle Brüder trugen Anzüge und Krawatten.

Bruder Markus hielt einen hervorragenden Vortrag zur Notwendigkeit von Toleranz und Nachsicht. Beim «Zum Besten des Orden» hatten wir Gelegenheit uns für die Gastfreundschaft zu bedanken und überreichten dem Obermeister unsere Gastplättchen und unsere Odd Fellow-Krawatte sowie die Anstecknadel unseres Gross-Sires. Im Anschluss an die Sitzung gab es ein ausgiebiges Brudermahl, bei dem wir als Digestif eine Flasche Geneverfür die Brüder bereithielten. Alles in allem ein lebhafter und sehr gelungener Abend.

Zum Abschluss boten uns die Schweizer am nächsten tag ein besonders Mittagessen im Drehrestaurant oben auf dem Hohen Kasten. Der Wettergott hatte uns einen passenden weissen Teppich zur Verfügung gestellt. Auch der Schweizer Gross-Sire war anwesend. Aufgrund anderer Verpflichtungen hatte er nicht an der Rituellen Sitzung teilnehmen können.

Äusserte zufrieden traten wir die an.

Ab Langereis

Über den Autor

Ab Langereis ist Odd Fellow und Mitglied der Flevoland-Loge in Dronten NL

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